Brot und Biene: Auf das Saatgut kommt es an!

Endlich scheint die Sonne, die Temperaturen steigen und draußen regt sich die Natur. Eigentlich sollte es nun summen und brummen – vielerorts tut es das aber nicht.

In den Medien ist viel von den erschreckend hohen Rückgängen bei allen Insektenarten die Rede: eine Entwicklung, die von Umweltverbänden schon seit vielen Jahren thematisiert wird aber erst jetzt die volle Aufmerksamkeit bekommt. Der Rückgang konzentriert sich dabei interessanterweise vorwiegend auf die ländlichen Gebiete, in der Stadt steigt die Artenvielfalt dagegen teilweise sogar an. Gründe für den Rückgang gibt es viele: Da ist die intensive Bearbeitung der Böden wo beim Umgraben Insekteneier vernichtet werden und auch die Feldraine abgemäht werden wo sich früher noch Insekten vermehren konnten. Da ist das durch Monokulturen eingeschränkte Nahrungsangebot das es den verschiedenen Insekten nicht erlaubt, einen vollen Lebenszyklus durchzustehen weil die Blütezeit der verfügbaren Pflanzen zeitlich zu stark begrenzt ist.

Insekten sind für uns alle wichtig, sie bilden das Rückgrat unserer Artenvielfalt und damit auch des menschlichen Lebens auf unserem schönen Planeten. Deswegen sollten wir alle darauf achten wo wir Insekten fördern können: der eine hat einen Garten und kann vielleicht ein Stück Rasen in eine Blumenwiese umwandeln. Auch der Bienenfreund auf dem Balkon oder dem Fenstersims tut Gutes. Auch beim Einkaufen können Sie darauf achten, welche Wirtschaftsweise Sie unterstützen: Bio und besser noch Demeter oder andere Verbandsware fördern die Artenvielfalt und damit auch die Insekten.

Ausschlaggebend für das Überleben der Insekten ist die Artenvielfalt und die Nahrhaftigkeit der angebotenen Pflanzen. In der Pflanzenzucht wird auf diese Merkmale eher weniger geachtet: Ziel ist es, möglichst gleichförmige Pflanzen zu erzeugen, die leicht maschinell geerntet und verarbeitet werden können. Viele Pflanzen sind schon als Saatgut mit verschiedenen Mitteln präpariert, die ihnen einen optimalen Start bieten und sie vor Fressfeinden schützen sollen. Um diesen Schutz aufrecht zu erhalten, wird während der Entwicklung der Pflanze mehrmals nachgespritzt, was sich in der Gewässerbelastung widerspiegelt aber auch vielen Insekten die Nahrungsgrundlage nimmt.

Saatgut wird weltweit nur noch von einer Handvoll multinationaler Firmen entwickelt und zur Patentierung gebracht: auch die Biobauern müssen sich teilweise aus diesem Angebot bedienen und bauen Biopflanzen an, deren Saatgut aus konventioneller Patentierung stammt. Wir wollen das ändern und bitten Sie, die Entwicklung von bio- dynamischem Saatgut zu unterstützen!

Wir selbst fördern Insekten indem wir in der Bäckerei ausschließlich Getreide von Demeter- und Biolandhöfen aus der Region verarbeiten. Wir verarbeiten zum Teil Alte Sorten und zum Teil bio- dynamische Sorten und versuchen diesen Weg weiter zu gehen und Sie dabei mitzunehmen.

Im Bioladen finden Sie biodynamisches Saatgut mit dessen Kauf Sie eine von den Saatgutmultis unabhängige Pflanzenforschung unterstützen und bei der Auswahl unseres Obst- und Gemüseangebotes achten wir darauf, möglichst Verbandsware mit Bio- Saatgut anzubieten.

 

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