Zero Waste = Null Müll: geht das überhaupt?

Wir erzeugen gemeinsam immer mehr Verpackungsmüll: Immer kleinere Einheiten werden praktisch zum Mitnehmen verpackt, Einweg statt Mehrweg ist bequem und wenn wir unseren Verpackungsmüll in den gelben Sack entsorgen ist ja auch nichts Schlimmes dabei. Nur leider stimmt das nicht. Die Recyclingquote von gesammeltem Verpackungsmüll liegt je nach Quelle um die 40%, der Rest wird verbrannt und belastet damit unsere Umwelt. Die Müllflut steigt von Jahr zu Jahr: während die Menge des Haushaltsabfalls stagniert, stiegen die Abfallmengen aus Verpackungen seit 2009 um knapp 18% von 15,1t auf 17,8t.

Wer Zero Waste als Lebensstil ernst nimmt, muss oftmals seinen Lebenswandel radikal verändern: der Verzicht auf den Coffee- to- go ist da die kleinste Einschränkung. Wer wirklich keinen Müll mehr produzieren möchte, kann nur noch ausgewählte verarbeitete Lebensmittel kaufen, z.B. Brot im mitgebrachten Beutel oder Käse in der mitgebrachten Box. Einige inspirierende Menschen leben das vor, haben darüber Bücher geschrieben, eigene Webshops oder Zero- Waste- Läden eröffnet. Wer sich hier weiter informieren möchte kann das z.B. mit Shia Su: Zero Waste. Weniger Müll ist das neue Grün. www.wastelandrebel.com oder Bea Johnson: Zero Waste Home. www.zerowastehome.com .

Als eine Variante der Zero-Waste- Bewegung kann die Plastikfrei- Initiative gesehen werden: Hier geht es vorwiegend darum, Plastik aus dem eigenen Haushalt zu verbannen. Gute Gründe gibt es genug: hormonähnliche Weichmacher, die in die Lebensmittel übertreten können. Die Entsorgungsproblematik, die sich z.B. darin spiegelt, dass wir mittlerweile Mikroplastik nicht nur im Meer sondern auch in den Binnengewässern finden, und die oben genannte Müllproblematik mit stetig steigenden Müllmengen. Wer sich hier weiter informieren möchte kann das bei Anneliese Bunk und Nadine Schubert: Besser leben ohne Plastik. Anneliese Bunk wird am Donnerstag, den 16.03.2017 um 20h in Langenauer Pfleghofsaal aus ihrem Buch vortragen (www.buchhandlung-mahr.de).

In den letzten Monaten habe ich in meinem eigenen Haushalt einige kleinere Veränderungen vorgenommen und damit schon eine sichtbare Reduktion des Verpackungsmülls erreicht. Den von mir so geliebten Frischkäse, den es leider nur in einer verhältnismäßig kleinen 200g Plastikverpackung gibt, lasse ich mir nun in der Frischetheke in mein eigenes Gefäß einfüllen, Müsli kaufe ich in der größten verfügbaren Packung und Joghurt und Milch nur noch im Pfandglas.

Wir denken, dass es keiner Radikalkur bedarf um etwas zu verändern. Wir nehmen Zero- Waste als Inspiration und werden Sie in diesem Jahr immer wieder mit Aktionen und kleinen Veränderungen überraschen und freuen uns, wenn Sie Spaß daran finden, selbst Verpackungsmüll einzusparen.

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