Was uns antreibt: 

Gutes Brot: das ist unser erster und wichtigster Anspruch. Unser Brot soll ansprechen, es soll optisch attraktiv sein, gut riechen, ein Geschmackserlebnis bieten und bekömmlich sein. Daran arbeiten wir hart, entwickeln unsere eigenen Rezepturen und verfeinern unsere Herstellungsprozesse. Dafür investieren wir auch viel in geeignetes Material (Öfen, Kühlungen, Gärschränke) und wir reden miteinander: Mitarbeitende im Verkauf, im Vertrieb und in der Produktion befinden sich ständig im Austausch darüber, was gut lief und wo Verbesserungsbedarf besteht.

Als nächstes kommt der Anspruch an die innere Qualität unserer Produkte: gewissermaßen ihre Seele. Nicht sichtbar aber doch wahrnehmbar.

Diese innere Qualität speist sich aus der Herkunft der Rohstoffe: regional angepasste Sorten, bodenverbessernd angebaut und fair vergütet. Aus dem Herstellungsprozess selbst; handwerklich mit Betonung auf „Hand“, schonend verarbeitet um die Rohstoffqualität zu erhalten. Und aus dem Umgang mit Restware, die wird für Mensch und Tier gespendet. 

Mit einigen unserer meistverkauften Produkte unterstützen wir den Demeterverband. Das Demetermehl aber verarbeiten wir in allen unseren Produkten mit Ausnahme des Reinen Dinkelbrots, welches aus dem Biolanddinkel vom Unseld- Hof in Neenstetten gebacken wird.

Ein wichtiger Aspekt ist unser Menschenbild: wir lieben unsere Unabhängigkeit als kleines, familiengeführtes Unternehmen. Unsere Mitarbeitenden arbeiten in ihrem jeweiligen Bereich mit einem hohen Maß an Autonomie, unseren Lieferanten begegnen wir mit Respekt und zu unseren Kunden pflegen wir ein herzliches Verhältnis– auf dem Markt ohnehin sprichwörtlich auf Augenhöhe.

Wir glauben an die Bedeutung einer kleinräumigen Wirtschaft, die regionale Resilienz erzeugt und dem einzelnen erlaubt, sein eigener Herr/ seine eigene Herrin zu sein.

Der Respekt und die Achtung vor der Unabhängigkeit unserer Mitmenschen erstreckt sich auch auf das nichtmenschliche Leben, auf Tiere und Pflanzen. Deren Lebensräume wollen wir im Rahmen unserer Tätigkeit stärken und bemühen uns daher, die Bodengesundheit und die Artenvielfalt zu unterstützen. Aus diesem Grund sind wir Mitglied im Demeterverband und verarbeiten ausschließlich Alte Sorten oder biodynamisch gezüchtetes Saatgut: dieses ist regional angepasst, respektiert die Bedürfnisse der Pflanze und ist nicht nur auf Ertrag und einfache Verarbeitung optimiert.

Das ist der gedankliche Kosmos, in welchem wir unsere oft auch körperlich anspruchsvolle Arbeit verrichten. Die teils sehr liebevollen Rückmeldungen unserer Kunden beflügeln uns immer wieder aufs Neue, jeden Tag unser Bestes zu geben.

Wer wir sind

Mit der Gründung des Kornmühle Bioladens 1980 entstand auch die Kornmühle BioBäckerei, damals eine der ersten BioBäckereien in Deutschland. 

Bald belieferten wir neben dem eigenen Laden auch viele andere, in der Region neu entstehende, Bioläden. Unsere Weihnachtsbackwaren kennen viele vom Ulmer Weihnachtsmarkt: hier waren wir von Anbeginn (1984) dabei. Seit 1991 verkaufen wir unsere Backwaren auf verschiedenen Wochenmärkten der Region.

Heute finden Sie unsere Backwaren im Backstubenverkauf (Samstags 7h-9h), auf verschiedenen Wochenmärkten in der Region und bei vielen Wiederverkäufern zwischen Ravensburg und Nürtingen. Auch dem Ulmer Weihnachtsmarkt sind wir treu geblieben und freuen uns jedes Jahr auf die schöne Stimmung auf dem Ulmer Münsterplatz.

Die Familie Unseld bringt schon lange Bäcker hervor: mein Vater hat im Betrieb meines Großvaters gearbeitet; neulich fand sich die Bäcker- Handwerkskarte von einem Ur-Urgroßvater. Meine Schwester ist als gelernte Bäckerin der kreative Kopf hinter unseren neueren Rezepturen. Und dieses Jahr hat einer meiner Neffen seine Ausbildung zum Bäcker begonnen.

Handwerkliches Backen war nicht immer Bio. Die alten Dorfbäcker stellten Brot und Backwaren mit traditionellen handwerklichen Verfahren her: dass der Rohstoff hierbei aus der konventionellen Landwirtschaft stammte, interessierte kaum jemanden. Die Veränderung für das Bäckerhandwerk begann mit der Industrialisierung der Produktion, dem damit einhergehenden Preiszerfall, der die handwerkliche Herstellung nicht mehr rentabel machte und jeder Menge -damals noch undeklarierter- Chemie in den Fertigbackmischungen. Viele Bäcker verloren in dieser Zeit ihre Existenzgrundlage, einige passten sich an diese Entwicklung an und sind heute große Unternehmen. 

Mein Vater versuchte etwas ganz Neues: er wollte ökologisch Backen. Er wollte die uralten Verfahren, die er noch in seiner Ausbildung gelernt hatte nicht einfach über Bord werfen. Und er wollte eine neue Qualität erzeugen. Wir finden heute: das ist ihm gelungen!

Ökologisches Backen klingt einfacher als es ist: Biogetreide war kaum zu finden und die Backqualität schwankte stark. Rezepturen mussten neu entwickelt werden, denn einfach die traditionellen Rezepte mit Vollkorngetreide zu backen funktioniert nicht. Viele treue Kunden aus den Anfängen erinnern sich heute mit einem Lachen an die spezielle Qualität dieser experimentellen Backwaren: sie waren die echten Pioniere ohne die unser Unternehmen wohl niemals über die Anfänge hinaus gekommen wäre.

Heute sind wir ein Familienbetrieb mit über 30 Mitarbeitenden, 100% bio in der zweiten Generation.