Haben wir ein Brokkoli- Problem?

In der Kornmühle gibt es nicht so oft Brokkoli und auch Blumenkohl bieten wir selten an. Der Grund hierfür versteckt sich in der Abkürzung CMS: Cytoplasmatische Männliche Sterilität. CMS beschreibt eine Technik, bei der artfremde Zellen fusioniert werden um schöne, gleichförmige Gemüse zu erzeugen. Eingesetzt wird die Technik insbesondere bei Brokkoli, Blumenkohl und Chicoree.

Die EU- Freisetzungsrichtlinie (Richtlinie 2001/18/EG) definiert zwar die durch Zellfusion entstandenen Organismen als GVO (Gentechnisch Veränderten Organismus) und sieht hierfür grundsätzlich eine Kennzeichnungspflicht vor, schränkt diese aber gleich darauf so stark ein, dass CMS- Saatgut von der Kennzeichnung ausgenommen ist. Im Klartext heißt das, dass der Verbraucher nicht weiß, ob sein Bio- Brokkoli gentechnisch verändert wurde oder nicht: je gleichförmiger und schöner, desto eher ist dies der Fall.

Der normale, nicht- CMS Brokkoli ist wesentlich ertragsärmer im Anbau, kostet also mehr und ist nicht so gleichförmig ausgebildet. So haben wir zum einen das Problem, erst einmal überhaupt an CMS- freie Ware zu kommen und anschließend Schwierigkeiten, unseren Kunden diesen ungewohnt unregelmäßig geformten und verhältnismäßig teuren Brokkoli zu verkaufen.

Mittlerweile haben die meisten Anbauverbände wie Bioland, Demeter, Naturland und Gäa reagiert  und den Anbau von CMS- Saatgut für ihre Mitglieder verboten. Darüber sind wir sehr froh und freuen uns, dass wir in Zukunft hoffentlich wieder regelmäßig Brokkoli und Blumenkohl anbieten können.

(Quelle: http://www.biofair-vereint.de/neuigkeiten-ueber-bio-und-fair/cms-technik-im-bio-anbau-sowohl-erlaubt-als-auch-verboten.html)

 

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