Fasten nach der EAT- Lancet- Methode

Die Fastenzeit bietet sich ja an, auf das ein oder andere zeitweise zu verzichten um einen bewussteren Umgang damit einzuüben: sei es der Verzicht auf Kaffee, Zucker, Fleisch oder Soziale Netzwerke: wir konfrontieren uns mit dem, was zu viel Platz in unserem Leben einnimmt und damit unser Wohlbefinden beeinträchtigt.

Vor einigen Wochen hat die EAT- Lancet Kommission einen Ernährungsplan vorgestellt wie eine wachsende Bevölkerung weltweit gesund ernährt werden und gleichzeitig die Klimaziele erreicht werden können. Die EAT- Lancet- Kommission wurde von der osloer Ernährungs- und Umweltschutzorganisation „The EAT“ und der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ berufen und besteht aus 37 Fachleuten aus den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft, Ökologie, Wirtschaft und Politikberatung.

Die Nahrungsmittelproduktion verursacht ungefähr ein Drittel der Treibhausgasemissionen und verbraucht enorm viel Wasser und große Teile der Landfläche. Gleichzeitig sind Stand heute 3 Milliarden Menschen fehlernährt: mehr als 800 Millionen haben nicht genug zu essen, mehr als 2 Milliarden sind übergewichtig. Bis 2050 soll die Weltbevölkerung von heute 8 auf 10 Milliarden anwachsen: um diese Menschen zu ernähren ohne dabei den Planeten zu zerstören muss die heutige Bewirtschaftung einige Veränderungen durchlaufen. Das Ziel der Kommission war es, eine Lösung anzubieten die politisch machbar und ökonomisch verkraftbar ist. Das Destillat dieser Lösung ist der Ernährungsplan: wieviel von was sollte jeder Mensch essen damit alle Menschen gesund leben können und der Anbau sowie die Verarbeitung möglich ist, ohne die Erde weiter zu beschädigen.

Der Ernährungsplan sieht 2500 Kilokalorien pro Tag vor: 7g Rindfleisch, 7g Schweinefleisch, 250g Milchprodukte, 230g Getreide, 50g Kartoffeln, 0,2 Eier, 25g Erdnüsse, 25g Soja, 50g Bohnen oder Linsen, etwas Schweinefett aber keine Butter. 100g dunkelgrünes Gemüse, 100g rotes oder orangefarbenes Gemüse, 100g Gemüse nach Wahl, 200g Obst. Für vegetarische und vegane Ernährung werden Fleisch, Eier und Milchprodukte durch proteinreiche pflanzliche Nahrungsmittel ersetzt.

Die Realität sieht so aus: Der Fleischkonsum in Deutschland nimmt seit einigen Jahren stetig ab. 2017 betrug er durchschnittlich pro Kopf etwa 17g/ Tag. Der Konsum von Obst und Gemüse stagnierte bei etwa 20g Gemüse und 24g Obst am Tag, Milchprodukte werden im Durchschnitt 335g pro Tag verzehrt. Durchschnittlich müssten also deutlich mehr Obst und Gemüse gegessen werden, der Fleischkonsum leicht und der Konsum von Milchprodukten deutlich reduziert werden.

Global gesehen müsste der Konsum von rotem Fleisch und Zucker halbiert und der Verzehr von Nüssen, Früchten und Gemüse verdoppelt werden. Die Landwirtschaft müsste umgestaltet und der Abfall in der Lebensmittelindustrie halbiert werden. Das alles ist nicht einfach aber machbar. Und wer heute schon Lust hat, die neue Diät einmal auszuprobieren tut nicht nur dem Planeten sondern auch seiner Gesundheit etwas Gutes!

 

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