Superfood: muss es immer exotisch sein?

Als Superfoods werden Nahrungsmittel bezeichnet, die über einen besonders hohen Gehalt an für den Körper wichtigen Inhaltsstoffen verfügen. Kaum im Trend bekamen die Superfoods schon Gegenwind: der positive Nutzen sei nicht bewiesen und die CO2- Bilanz der meisten sehr exotischen Superfoods miserabel. Das stimmt sicher für manche Produkte aber eben nicht für alle und sollte daher kein Grund sein, das ganze Konzept über Bord zu werfen. Wie so oft lohnt sich ein genauerer Blick:

Gojibeeren stammen aus China, Usbekistan und der Mongolei und sind leider sehr häufig mit Schadstoffen belastet. Sie liefern viel Vitamin C (an welchem es niemandem wirklich mangeln kann) und 21 verschiedene Mineralien. Das regionale Pendant ist die schwarze Johannisbeere: sie hat nahezu identische Vorzüge bei nur 1/ des Kaloriengehalts der Gojibeere.

Acaibeeren kommen aus dem Regenwald, ihr Vorzug liegt vor allem an dem hohen Gehalt an Anthocyan, ein Pflanzenfarbstoff dem krebshemmende Wirkung nachgesagt wird. Dieser Wirkstoff findet sich in den meisten blau oder rot gefärbten Beeren und Früchten. Eine gute Alternative zu den Acaibeeren sind daher Blaubeeren, Brombeeren, Holunder, aber auch Kirschen und rote und blaue Weintrauben.

Chiasamen lassen sich in den meisten Fällen durch Leinsamen ersetzen: Beide sind reich an Omega- Fettsäuren und enthalten viel Calcium und Eiweiß. Die CO2- Bilanz der aus Südamerika stammenden Chiasaat ist jedoch ungemein viel schlechter als die des heimischen Leinsamens. Als Eiersatz kann Chia dennoch für Veganer eine wichtige Rolle spielen.

Weizengras wird häufig für grüne Smoothies verwendet. Es ist reich an Chlorophyll was in allen grünen Blatt- und sonstigen Gemüsen enthalten: heimische Superfoods sind frische Kräuter, Spinat, Feldsalat, Brokkoli und Grünkohl.

Quinoa kommt aus den Anden und hat mit fast 15% einen hohen Eiweißanteil. Das glutenfreie Getreide wird meistens als Zutat in Müslis verwendet, kann aber auch als glutenfreie Alternative zu CousCous zubereitet werden. Regionale Alternativen gibt es nicht wirklich weshalb wir Quinoa auch für unseren Salat der Woche ausgewählt haben: mit dem „Hand in Hand“- Siegel von Rapunzel haben wir dabei auch ein gutes Gefühl (wer das auch haben möchte kann hier https://www.rapunzel.de/hand-in-hand.html nachschauen).

Viele Superfoods habe ich hier nicht erwähnt. Nüsse, Saaten, Sprossen und Algen sind diesmal zu kurz gekommen: das ändern wir in einem anderen Beitrag. Das in meinen Augen aber am meisten unterschätzte Superfood überhaupt sind frische Kräuter: esst von diesen soviel wie möglich und so unterschiedlich wie möglich und am besten zu jeder Mahlzeit. Die Inhaltsstoffe frischer Kräuter lässt vieles hinter sich, was als Superfood in den Regalen steht. Zudem sind sie leicht verfügbar und sehr sehr lecker! Wir vermissen frische Kräuter oft nicht weil wir sie meistens vergessen einzusetzen. Wer aber einmal begonnen hat, in seinen Blattsalat vier, fünf oder mehr verschiedene Kräuter großzügig zu verteilen wird ihn anders nicht mehr so interessant finden und dann auch bei der nächsten Pasta an den frischen Basilikum und die Minze denken…

 

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