Wir haben es satt: Warum wir die Ökologische Wende brauchen.

Am Samstag, den 20.01. wird in Berlin wieder demonstriert: zum Anlass der Grünen Woche, der -laut Wikipedia- wichtigsten internationalen Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau. Seit 2011 findet diese Demonstration jedes Jahr statt, tausende gingen und gehen auf die Straße um für eine bessere Landwirtschaft zu streiten: für ein Ende der unfairen Subventionspraxis, die kleine und mittlere Höfe vernichtet, die industrielle Landwirtschaft fördert und konventionelle Landwirtschaft besser stellt als ökologisch orientierte.

Von den Folgen dieser Art, Ernährung und Landwirtschaft zu fördern sind wir alle betroffen: Global verhindern unsere Subventionen, dass Entwicklungsländer am Weltmarkt teilnehmen können: statt dessen müssen sie mit künstlich verbilligten Nahrungsmitteln aus den reichen Industrieländern konkurrieren und bleiben auf Almosen angewiesen. Lokal ist die industrielle Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und der intensiven Bodenbearbeitung mitverantwortlich für das Insektensterben und damit für den Anstieg von Lebensmittelpreisen wie wir es im vergangenen Jahr bei Äpfeln, Erdbeeren und Kernobst erlebt haben.

Dabei geht es schon lange nicht mehr um den Gegensatz „bio versus konventionell“: auch konventionelle Kleinbauern gehen auf die Straße denn auch ihre Existenz ist bedroht. Großinvestoren investieren vor allem im EU- Ausland auch in ökologische Monokulturen, treiben dort die Bodenpreise nach oben und vernichten kleinbäuerliche Existenzen. In Deutschland ist es vorallem die Subventionspraxis, die kleine Landwirte bedroht -unabhängig davon, ob sie bio oder konventionell wirtschaften. Damit einher geht ein Verlust an unternehmerischer Freiheit, denn schon heute wird die Nahrungserzeugung, Verarbeitung und der Handel von nur einigen wenigen Unternehmen mitbestimmt: Saatgut und Tierzucht liegen in der Hand von weltweit weniger als fünf Unternehmen, die Verarbeitung und Erzeugung von Lebensmitteln orientiert sich nicht am Konsumentenwohl sondern an der Gewinnmaximierung und trägt in dieser Logik bei zum Anstieg von chronischen Erkrankungen die wiederum über das Sozialsystem (sofern vorhanden) die Allgemeinheit belasten -in jedem Fall aber großes individuelles Leid verursachen. Der Handel wiederum ist gerade in Deutschland hochkonzentriert: nur fünf Einzelhändler teilen sich 90% des Umsatzes. Die Marktmacht dieser Unternehmen stellt das Bindeglied vom Acker über die Verarbeiter bis hin an die Ladentheke dar: nur weil alle Teile mitmachen, funktioniert diese Art der Lebensmittelwirtschaft- und „bio“ ist mittlerweilen mittendrin.

Das landwirtschaftliche Wirtschaftssystem, wie wir es heute haben erzeugt in logischer Konsequenz Schäden, die wir alle zu tragen haben. Es wird Zeit, das zu ändern!

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