Pilze: Erfolgreich durch Kooperation

Pilze sind die wohl erfolgreichsten Organismen unseres Planeten, sie wachsen praktisch überall und unter jeglichen Bedingungen und bilden in vielfältiger Weise die Grundlage für höheres Leben: am Beispiel der Baumforschung wurde deutlich, dass das Überleben vieler Spezies von einem funktionierenden Pilznetzwerk abhängig ist. Pilze kooperieren miteinander und mit anderen Spezies. Sie scheinen der lebende Ausdruck von „leben und leben lassen“ zu sein und bilden das lebenspendende und unsichtbare Netzwerk dem wir alle letztlich unser Überleben verdienen.

Allgemein werden zwei grundlegende Prinzipien des Miteinander unterschieden: Kooperation und Konkurrenz. Die Konkurrenz hat viel Aufmerksamkeit erhalten und wurde lange als das einzige wesentliche Prinzip des Kapitalismus betrachtet. Dabei wurde aber übersehen, dass Konkurrenz (z.B. auf dem Arbeitsmarkt) nur auf der Grundlage kooperativen Verhaltens (z.B. dem Großziehen von Kindern) herzustellen ist.

Durch den stärkeren Einbezug von Frauen auf dem Arbeitsmarkt wird nun der wirtschaftliche Wert dieser kooperativen Arbeit plötzlich sichtbar und zum Problem: es ist eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die bisher meist von Frauen nebenberuflich geleistete Betreuung von Kindern und Pfleggebedürftigen als normale Dienstleistung zu behandeln und zu belohnen. Das unsichtbare Netzwerk der Kooperation ist ans Tageslicht getreten und ermöglicht uns allen, daran teilzuhaben und ein neues Gleichgewicht zwischen den beiden Prinzipien zu finden welches sich nicht mehr zwingend am Geschlecht orientieren muss.

Am Beispiel der Pilze wird deutlich, wie dringend wir die vielfältigen Formen des natürlichen Lebens bedürfen um unseren eigenen Horizont zu erweitern. Die Natur ist in ihrer Fülle Ideengeber und lebt vor, was alles geht: auch das ein Grund, die Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten.

 

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