Zucker ist ein Gewürz das in Verruf geraten ist weil es als Grundzutat Verwendung in fast allen Lebensmitteln findet. Neben der ungünstigen Kalorienbilanz steht der übermäßige Genuss von Zucker im Verdacht Diabetes zu fördern, Entzündungsprozesse im Körper anzuheizen, den Zahnschmelz zu ruinieren und über die Gewichtszunahme weitere gesundheitliche Probleme mit sich zu bringen. Übermäßig ist hier fast jeder Genuss: die WHO empfiehlt weniger als 6 Teelöffel täglich zu sich zu nehmen was bei der Allgegenwart von Zucker in nahezu allen verarbeiteten Lebensmitteln nur für Selbstkocher einzuhalten ist. Wie also lässt sich der Zuckerkonsum und die damit einhergehenden Risiken reduzieren?
Es gibt eine Reihe von Zuckerersatzstoffen die entweder chemisch hergestellt werden wie Aspartam oder einen natürlichen Ursprung haben wie Stevia. Zuckerersatzstoffe enthalten selbst zwar keine Kalorien, trotzdem belegen verschiedene Studien, dass viele Menschen trotz des Verzehr dieser Stoffe Gewicht zunehmen. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Zuckerersatzstoffe chemischen wie auch natürlichen Ursprungs im Verdacht stehen, gesundheitliche Probleme zu verursachen. Generell scheint der menschliche Körper ein Problem mit für ihn unbekannten Stoffen zu haben und dazu können chemisch hergestellte Substanzen genauso zählen wie Isolate aus natürlichen Stoffen.
Ein anderer Lösungsansatz wäre, weniger süß zu essen. Zucker ist lecker und verbessert daher den Geschmack auch nicht so hochwertiger Lebensmittel: je besser der Eigengeschmack der Grundzutaten desto weniger Zucker ist nötig. Der Geschmack von Süßem verführt uns daher manchmal, weniger hochwertige Dinge zu genießen obwohl sie unserem Körper nicht gut tun.
Auch die Gewohnheit spielt hierbei eine große Rolle: wer sich erst einmal an sehr süßes gewöhnt hat, findet mäßig gesüßtes fade. Wer dagegen gerade eine Fastenkur hinter sich hat, reagiert äußerst empfindlich schon beim Verzehr eines Apfels. Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen: unsere Geschmacksnerven sind ein ausgefeiltes Instrument um uns zu signalisieren, was der Körper gerade braucht und uns vor Unbekömmlichem zu warnen. Erst wenn stark gesüßtes nicht mehr schmeckt sind wir auf dem Weg, die Signale unseres Körpers richtig zu interpretieren. Süßstoffe bringen diese Kommunikation ins Wanken denn sie sind dem Körper oft unbekannt und weisen teilweise die mehrhundertfache Süßkraft natürlicher Zucker auf ohne eine entsprechende körperliche Reaktion zu erzeugen. Das heißt: auch ohne selbst schädlich zu sein können Süßstoffe uns verführen, zuviel vom Falschen zu essen weil die Geschmacksnerven zu stark auf sehr süßes geeicht werden.
Aus diesen Gründen süßen wir unsere Kuchen und süßen Gebäcke grundsätzlich nur sehr mäßig und mit natürlichen Stoffen wie Agavensirup, Honig oder Rohrzucker. Unser Dinkel- Rosinenbrot kommt zum Beispiel ohne Rohrzucker mit weniger als 9g Agavensirup auf 100g aus und schmeckt trotzdem (oder gerade deswegen) verführerisch gut. Agavensirup zählt zu den Fruchtzuckern ist wie jeder andere Zucker nicht bedenkenlos in großen Menge zu verzehren. Unser Fazit: je natürlicher ein Süßungsmittel ist, desto unbedenklicher kann es verzehrt werden. Unabhängig von der Zuckerart sollte es dabei aber um kleine Mengen gehen und es ist sinnvoll, sich nicht auf eine Zuckerart alleine zu konzentrieren sondern zwischen den verschiedenen Zuckerarten abzuwechseln.